Der Kiezgipfels, der am 11. September 2022 stattfand, versuchte, die Zivilgesellschaft mit den politischen Entscheidungsträgern der Stadt in eine umsetzungsorientierte Diskussion einzubinden. KIEZconnect und viele andere Initiativen wissen, dass die Methode des offenen Gesprächs für Berliner:innen entscheidend ist, um ihre Sorgen zu äußern und sich zu den wichtigsten Fragen, welche den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden, Gehör zu verschaffen. Die Förderung von Solidarität und nachhaltigem Handeln in den Bereichen Mobilität, Umwelt, Zusammenhalt, Kooperation, Nachbarschaft, Bildung und Integration standen beim Kiezgipfel im Vordergrund.
Es gibt viele Erkenntnisse aus dem letztjährigem Kiezgipfel und den (Feedback)-Folgetreffen, die dazu beitragen können, in den kommenden Jahren Veranstaltungen und Formate noch besser und sinnvoller zu gestalten.
Alle Beteiligten haben den ganzen Tag über in Workshops erfolgreich zusammengearbeitet, und es wurde aufgezeigt, wie eine Zusammenarbeit mit Politikern gelingen kann. In einem konstruktiven Dialog auf Augenhöhe. Das Format wurde in den Feedback-Runden für gut befunden. Auch dass sich die Menschen wohl fühlten, um ihre Anliegen vorzubringen, wurde mehrfach geäußert. Allerdings gab es auch einige negative Aspekte, die in Zukunft geändert werden sollten, um ein produktiveres Gespräch zu ermöglichen. Vor allem, da viele der Bezirke für die Entscheidungsfindung verantwortlich sind, würde ein Kiezgipfel auf Bezirksebene eine stärkere Kraft in Bezug auf Veränderungen darstellen. Ein bezirkliches Format würde einen besseren Gedankenaustausch ermöglichen, bei dem die Regierung die Überschneidungen der Herausforderungen besser erkennen kann, und gemeinsam direkt in die Umsetzung gestartet werden kann. Auch sind Poltiker:innen von CDU und FDP trotz mehrfacher Einladungen nicht erschienen.
Der letzte Kiezgipfel war zwar nützlich, um mit den politischen Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen, aber er hat auch gezeigt, dass die Ebene der Nachbarschafts-arbeit und -kommunikation auf Regierungsebene offensichtlich noch nicht gut genug verstanden wird. Hier bedarf es einer offeneren Kommunikation zwischen den Akteuren berlinweit, in den Bezirken sowie in den Kiezen, um die Stadt noch lebenswerter zu machen und sie für alle funktionieren zu lassen.
Auch wurde klar, dass es kein feierliches Format in Berlin bisher gibt, welches ALLE ehrenamtlichen Initiativen Berlins zusammen feiern lässt. Existente Formate seitens der Regierungen oder einzelnen Akteuren erreichen sehr viele Bereiche der Initiativen-Landschaft nicht - und ein selbst organisiertes Initiativen-übergreifendes Format z.B. auf dem Tempelhofer Feld scheint sinnvoll, insbesondere weil es niedrigschwelliger und anschlussfähiger ist.
Wie geht es jetzt weiter?
Nach zahlreichen Feedbackgesprächen könnte der Kiezkipfel zukünftig aufgeteilt werden, in eine Feier und eine Konferenz für Bürgerinitiativen (Bezirkskiezgipfel und zusätzliche Gipfel direkt in allen Kiezen).
In feierlichen Formaten wird es den Akteuren des bürgerschaftlichen Engagements ermöglichet, das Engagement der Aktiven sichtbar zu machen und zu würdigen, mit dem Ziel die sozio-politische Landschaft in den über 400 Kiezen Berlins positiv zu verändern.
Der andere Aspekt ist der eher kollaborative Ansatz, der die Kluft zwischen der Zivilgesellschaft und der Regierung überwinden soll, so dass ein offener, produktiver Dialog entsteht. Auf Kiezebene, auf Bezirkseben und auf Senatsebene. Die Berücksichtigung der oben genannten Rückmeldungen ist der Schlüssel zu verbesserten Formaten und einem belastbareren Netzwerk von Initiativen, Politikern, Bürger:innen.